Die Versuchung - Roman by David Baldacci

Die Versuchung - Roman by David Baldacci

Autor:David Baldacci
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Roman
Herausgeber: Verlagsgruppe Luebbe GmbH Co KG
veröffentlicht: 2011-10-12T22:00:00+00:00


KAPITEL 30

»Du hast ihn zum Lunch eingeladen?« Charlie starrte LuAnn an. Auf seinem faltigen Gesicht lag eine Mischung aus Verwunderung und hilflosem Zorn. »Würdest du mir bitte erklären, warum du das getan hast? Und würdest du mir bitte erklären, warum du überhaupt dorthin gefahren bist, zum Teufel?«

Sie waren in Charlies Arbeitszimmer. LuAnn stand neben dem ausladenden Schreibtisch, Charlie saß davor. Er hatte eine dicke Zigarre ausgewickelt und sie gerade anzünden wollen, als LuAnn ihm von ihrem Ausflug am Morgen berichtet hatte.

Auf LuAnns Gesicht spiegelte sich wilder Trotz. Mit finsterer Miene blickte sie Charlie an. »Ich konnte nicht einfach herumsitzen und nichts tun.«

»Ich habe dir doch gesagt, daß ich mich darum kümmere. Traust du meinem Urteilsvermögen nicht mehr?«

»Unsinn, Charlie. Ich weiß, was du mir und Lisa wert bist. Aber darum geht es gar nicht.« LuAnn senkte den trotzigen Blick, setzte sich auf den Rand seines Sessels und fuhr ihm durch das zunehmend schüttere Haar. »Ich habe mir gedacht, wenn ich mich bei Riggs entschuldige, ehe er die Gelegenheit hat, etwas zu unternehmen, kann ich ihn vielleicht dazu bringen, daß er die Sache vergißt. Dann wären wir unsere Sorgen los.«

Charlie schüttelte den Kopf und zuckte zusammen, als er in der linken Schläfe einen schwachen Schmerz spürte. Er holte tief Luft und legte den Arm um ihre Hüfte. »LuAnn. Ich hatte heute morgen eine höchst informative Unterhaltung mit John Pemberton.«

»Mit wem?«

»Grundstücksmakler. Der Kerl, der uns das Haus verkauft hat. Das ist aber unwichtig. Entscheidend ist, daß Pembroke in dieser Gegend Gott und die Welt kennt. Er weiß alles, was in der Stadt passiert und wird versuchen, den Burschen im Honda für uns aufzuspüren.«

LuAnn zuckte zurück. »Du hast ihm doch nicht etwa gesagt …«

»Ich habe mir eine Geschichte ausgedacht und ihn damit gefüttert. Er hat alles geschluckt, als wär’s das süßeste Speiseeis der Welt. Im Laufe der Zeit sind wir beide ziemlich gut im Geschichtenausdenken geworden, findest du nicht auch?«

»Manchmal zu gut«, meinte LuAnn niedergeschlagen. »Es wird immer schwieriger, sich daran zu erinnern, was wahr ist und was nicht.«

»Ich habe mit Pemberton auch über Riggs geredet und versucht, etwas über die Vergangenheit dieses Burschen zu erfahren, damit ich mich besser auf ihn einstellen kann.«

»Riggs ist kein Cop. Ich habe ihn gefragt. Er hat gesagt, er ist kein Polizist und war es auch nie. Du hast gesagt, er sei einer.«

»Ich weiß, mein Fehler. Aber so wie Riggs aufgetreten ist, mußte ich das annehmen.«

»Was hat er denn nun früher gemacht? Was soll diese Geheimniskrämerei?«

»Wirklich eine seltsame Frage, ausgerechnet von dir.« LuAnn stieß Charlie spielerisch den Ellbogen in die Seite. Doch bei seinen nächsten Worten war ihr Lächeln wie weggewischt. »Pemberton meint, daß Riggs ein Spion der Regierung gewesen ist.«

»Ein Spion? Du meinst, für die CIA oder so was?«

»Keine Ahnung. Es ist ja nicht so, daß der Kerl überall herumposaunt, für welche Firma er früher gearbeitet hat. Niemand weiß es genau. Seine Vorgeschichte ist irgendwie … verschwommen. Mehr konnte Pemberton mir auch nicht sagen.«

LuAnn erschauerte. Sie mußte daran denken, wie schnell Riggs die Informationen über sie gesammelt hatte. Wenn er ein ehemaliger Spion war, lag die Erklärung dafür auf der Hand.



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